Tradition und Nostalgie auf Eiderstedt
Gemeinsamer Ausflug Folklore-Frauen und Gymnastik-70+Gruppe im Juni 2016
Ein Morgen, nicht wie Samt und Seide,
und dennoch herrlich frisch und schön,
ließ uns, die ganze Frauenmeute,
erwartungsfroh zum Bushalt gehen.
Davor und auch in der Kabine
fand fröhliches Begrüßen statt,
bis dann, mit ganz entspannter Miene,
wohl jede(r) Platz gefunden hat.
Jedoch muss ich noch schnell erklären:
In unsrer Mitte schon seit Jahr'n
ein Mann tut unsre Crew beehren
und gern gesehen mit uns fahr'n.
So drehten bald sich dann die Räder,
es ging durchs schöne Holsteinland.
Und wir erreichten etwas später
die wilde Nordseewaterkant.
Der Thomas hatte – nicht zu überriechen –
Kaffee gekocht, ganz schwarz und auch meliert,
so dass wir damit uns noch etwas stärkten
und gleich danach gewisse Örtchen anvisiert.
Geduldig wartete auch schon Herr Clausen,
ein exzellenter Kenner seiner Heimat Eiderstedt,
bestieg mit uns das Bauwerk des Jahrhunderts,
das uns zum Staunen und Bewundern hat bewegt.
Wie hier Natur geschont und Blanker Hans bezwungen,
was hier durch Mut und Ingenieurkunst ist gelungen,
lässt Land und Menschen endlich sicher sein
bis weit nach Schleswig-Holstein noch hinein.
Herr Clausen führte uns nun durch das Land,
das früh schon durch den reichen Bauernstand
ein großes Maß an Eigenständigkeit erreicht,
trotz Landverlust – stets neu gewonn'n und eingedeicht.
Ein Beispiel nur: Das frühere Kattinger Watt,
das heute Wiesen, Felder – sogar Wälder hat.
Die Köge mit den alten Binnendeichen,
die mächtigen Haubarge hinter Eichen,
die alten Kirchen, Sagen und Geschichten,
die noch von Schiffsraub, Frauenraub und Mord berichten.
St. Peter-Ordings Strand sah'n wir zur Linken
und konnten fast den Nackedeis dort winken.
Und schließlich, um die Mittagszeit,
war auch die Ortschaft Tetenbüll nicht weit.
Die kleinste Kate hier, ob Bauernhaus, ob Stall,
sie werden zu den höchsten Preisen heut' gehandelt,
von reichen Städtern wundersam verwandelt
in paradiesisch-stille Freizeitdomizile
im wunderschönen Reetdachhäuserstile.
Zum Mittagessen gab's, nebst Bratkartoffeln, Fleisch und Fisch
auch einen Etwa-10-Personen-Tisch,
an welchem wir nun mit Herrn Clausen saßen
und leck'ren Mehlbüddel mit Kassler aßen,
dazu noch heiße Kirschen, Eiderstedter Spezialität,
ein himmlischer Genuss – und keine(r) war heut' „auf Diät".
„Haus Peters" war nun unser nächstes Ziel –
uralter Kaufmannsladen – und man konnte viel
noch aus den alten Zeiten hier erkennen,
was wir bewundernd heut' „Antiquitäten" nennen.
Auch jene Künstlerstube mit zumeist derselben Dame,
auf Bildern und in lebensgroßer Nacktheit schön kreiert
war interessant zu seh'n,
nur leider ist mir nicht präsent der Name
des Künstlers, der dies alles ausgeführt.
Auf halbem Wege zwischen Kirchspielkrug und Peters-Haus
ragt auf dem Hügel mächtig-urtümlich heraus
die alte Kirche aus dem vierzehnten Jahrhundert.
Die schöne Deckenmalerei ham wir bewundert
so wie so Vieles in- und außerhalb des Kirchenbaus,
wo Arm und Reich seit alten Zeiten gehen ein und aus.
Nun aber wieder schnell den Bus erklommen.
Wir hatten schließlich noch ein Ziel uns vorgenommen.
Und wieder ging es durch die schöne Sommerflur:
Nach Schleswig an der Schlei führt unsre Tour.
Dort war direkt am Ufer für uns reserviert
ein Raum mit Schleiblick, der uns wirklich fasziniert.
Hier war'n die Tische schon sehr schön für uns gedeckt,
zum zweiten Male unser Appetit geweckt.
Und wirklich, beim Genießen ohne viele Worte:
Ein wahres Meisterstück war diese Erdbeertorte!
Ein wenig Zeit blieb jetzt noch zum Erwandern
des lieblichen Schleiweges mit all den Andern,
auch hat uns Elisabeth Freude bereitet
damit, dass sie den Ausflug fotografisch begleitet.
Doch einmal schließlich endet jede Reise,
der Bus erschien, und in gewohnter Weise
betraten alle fröhlich die Kabine,
ob Elke, Ingrid, Waltraud und Sabine.
Zur Sicherheit noch einmal alle durchgezählt:
Wie gut, wir sind vollzählig, und nicht eine(r) fehlt.
Rotgolden leuchtet schon das Abendlicht,
das auch für Morgen heit'res Wetter uns verspricht.
Nun aber die letzte Etappe nach Haus,
hier und da schaut womöglich schon wer nach uns aus!
Dann kurz nach der Brücke erster Halt an der Tanke,
liebe Mitfahrer(innen), euch allen sagt
Danke!
Eure Rita